Fergus

 

Nach dem unglücklichen Henry, den wir nach 10 Tagen einschläfern lassen mussten, haben wir uns die Entscheidung, einen neuen Boxer zu adoptieren nicht leichtgemacht, aber ohne ist auch nicht lebenswert.

Fergus ist nun seit zwei Wochen bei uns, was soll man sagen, wir möchten ihn nicht mehr missen. Der Start war zugegeben etwas holprig, er hat ein paar Mal nach Stephanie geschnappt, wie er es überhaupt mit Hierarchien nicht so eng gesehen hat.

Das war aber verständlich, da er über eine Zwischenstation aus seiner Familie abgegeben wurde und entsprechend verwirrt und aufgeregt war. Nach ein paar Stunden kam er zur Ruhe, ab dem zweiten Tag bemühte er sich, sich einzufinden.

Dafür, das er schon zwei Jahre bei einer Familie in Deutschland lebt, war er in einem beklagenswerten Zustand, den wir eher von Hunden kennen, die frisch aus Spanien ankamen.

Fergus war sehr abgemagert, mindestens 6 kg zu wenig, hatte fettiges Fell (wahrscheinlich aufgrund des gruseligen Futters, das er bekam), eine Bindehautentzündung, war erkältet, eine Zitze war entzündet und außerdem hat er massive Ginkivanese, die wir zeitnah behandeln lassen werden.

Er nimmt aber gut zu, das Fell ist – nach Wäsche und Futterumstellung – butterweich und die Entzündungen und Erkältung haben wir im Griff, soweit alles bestens.

Sein größtes Manko ist die rudimentäre Erziehung und seine vermutliche langjährige Überforderung als „Rudelführer“. Er beherrscht die Grundkommandos und ist folgsam, aber sobald er in eine Reizlage kommt, hörte er nicht mehr und machte, was er wollte. Stephanie und mich akzeptiert er und ordnet sich unter, bei anderen Personen dominiert er oder wird aggressiv.

In den ersten Tagen war er permanent angespannt, ein Zustand, der sich verschärfte, wenn wir nach draussen gingen. Personen, Hunde, Autos, Fahrradfahrer, Kaninchen – es gab nichts, was ihn nicht sofort in Rage und Aufregung versetzte. Diese Aufregung kompensierte er dann durch Aggression, aus dem Zustand kam er dann schwer heraus.

Was er an Spielzeug im Maul hatte, blieb auch dort. Also haben wir in der ersten Woche erst einmal „Aus“ geübt und die Grundkommandos verankert. Fergus blühte förmlich auf und arbeitet aktiv mit. Er ist extrem gelehrig und im Grunde auch führig.

Mittlerweile geht er locker an der Leine, ohne zu ziehen und bei jedem Objekt direkt in die Leine zu steigen oder bei Fremden direkt auf Konfrontation zu gehen. Der Kontakt mit anderen Hunden klappt schon ganz gut, wir haben mit Figuranten ein paar Situationen durchgespielt. Als Fergus begriffen hat, das er nicht mehr führen muss, wurde er wesentlich entspannter.

Mittlerweile lassen wir ihn im Park schon mal kurz abgeleint laufen, er lässt sich abrufen, aber bis das alles sicher sitzt, wird es noch eine Weile dauern. Wir haben auch schon ein paar Probeläufe in der Stadt gemacht, das regt ihn noch auf, aber er wird nicht mehr aggressiv.

Zuhause hat er sich gut eingelebt, liebt sein Spielzeug, sein Lammfell und sein Körbchen und mag am Liebsten den ganzen Tag beschmust werden….(wird er auch).

Alles in allem ein Hund mit großem Potential, ich denke, in ein paar Monaten sieht die Sache schon ganz anders aus.

Für uns war nach zwei Tagen klar, das wir Fergus behalten, man hat nicht das Gefühl, das er erst zwei Wochen bei uns ist.

Beim nächsten Mal wird Fergus selbst erzählen, was er so erlebt, bis dahin viele Grüße und herzlichen Dank für Ihren Einsatz,

Stephanie & Andreas

 


 

Hallo, mein Name ist Fergus und ich bin 5 Jahre alt.

Ich bin ein quirlliger, robuster und sehr verschmuster Boxerjunge.

Ich liebe lange Wanderungen durch Wälder, Wiesen & Berge – laute Umgebungen setzen mich sehr unter Stress.

Ich habe Kondition zum joggen (finde es jedoch langweilig) oder kann euch beim Radfahren begleiten, gerne auch in einem Radanhänger.

An der Leine bin ich sehr stürmisch. Hier bringen mich Begegnungen mit Menschen, Hunden oder größeren Fahrzeugen in Rage.

Kommen mir andere Menschen zu Nahe, beschütze ich meine Halter bedingungslos & übernehme die Führung.

Ohne Leine fühle ich mich viel wohler, aber bestimme selbst wann ich auf ein Kommando höre. Dies muss noch geübt werden.

Sitz, Platz, Fuß oder Pfötchen geben kann ich bereits, generell lerne ich schnell & gerne, jedoch ist mein Misstrauen in fremde Personen sehr stark verankert.

Zu Hause komme ich sofort zur Ruhe, auch Besuch stört mich nicht, schlafe am liebsten den ganzen Tag und lasse mich durch Kuscheleinheiten verwöhnen (am Liebsten auf dem Sofa).

Ich kann regelmäßig mehrere Stunden am Stück alleine bleiben und stelle auch nichts an. Ebenso sind stundenlange oder regelmäßige Autofahrten kein Problem für mich.

Ruhe bevorzuge ich in allen Lebenslagen, daher wünsche ich mir Umgebung ohne Kleinkinder.

Mein neuer Besitzer sollte auf jedenfall Hundeerfahrung vorzeigen, souverän sein und es sich als Aufgabe nehmen meinen Beschützerinstinkt zu beheben.

 


 

Hallo,

ich bin der Fergus, bin 3 Jahre jung und ein wirklicher robuster Kerl. Leider musste ich in meiner Vergangenheit vieles erleben, was mich immer noch in manchen Lebenssituationen in Aufregung versetzen lässt. Lärm, Hektik oder dergleichen bringen mich jedes Mal total aus der Ruhe. Da reicht es auch schon, wenn nur ein Mofa an mir vorbei fährt.

Aber hey, ich bin nicht immer so aufgeregt und quirlig. Am meisten entspannen kann ich bei Knuddel- und Streicheleinheiten meiner geliebten Zweibeiner.

Und da bin ich auch schon beim nächsten Thema. Ich bin seit einigen Wochen nun in meinem neuen zu Hause im Schwabenland. Svenja und Filipe – so heißen meine Herrchen – und ich mag sie so sehr, dass ich sie vor lauter Freude immer beinahe umschmeiße. Die beiden haben mir vom ersten Tag an so viele Liebe, Zuneigung und vor allem Verständnis gegenüber gebracht, dass ich sie nicht mehr missen möchte. Ok ich gebe zu, anfangs war ich recht skeptisch – schließlich wusste ich ja nicht ob ich in meinem neuen zu Hause für immer bleiben kann. Aber von Zeit zu Zeit ist mein Vertrauen zu den beiden gestiegen und ich habe gemerkt wie glücklich sie sind mich zu haben.
Dies hat mir geholfen, meine Aufregung und Unsicherheit etwas zu besänftigen. Ich gehe zwar anfangs bei jeder Begegnung anderer Artgenossen und Zweibeinern immer auf Nummer sicher und stelle mich selbstbewusst vor meine Herrchen (schließlich möchte ich diese im Ernstfall ja auch verteidigen können) aber sobald ich die Situation einschätzen kann, versuche ich mich von meiner Aufregung zu lösen. Meine Herrchen sind mir hier ein großes Stück entgegen gekommen und lassen mich bei jedem Ausflug von der Leine – es fühlt sich so toll an frei zu sein, über die Wiesen zu rennen und durch den Wald zu springen – und nachdem ich mich ausgetobt habe, komme ich auch ohne Widerrede, wenn ich gerufen werde. Bisher reicht meine Ausdauer nur für 5km Joggen aber ich bin fleißig am Trainieren.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, macht mir auch mein neuer Job im Büro riesen Spaß. Ok, ehrlich gesagt bin ich nicht wirklich produktiv, liege die meiste Zeit nur schnarchend im Körbchen, dennoch mögen mich hier alle. Ja ich weiss, ich sollte mir abgewöhnen an den Schuhen der Kollegen zu knabbern, aber es macht mir einfach Laune.

Nun habt ihr einen kleinen Einblick in mein Leben erhalten.

Ich sende euch liebe Grüße aus dem Schwarzwald, euer Fergus

 


 

Hallo, hier mal ein paar Worte von mir, Fergus.

Ich bin nun schon seit ein paar Wochen in Deutschland und will mich daher mal ordentlich vorstellen.

Nun ja, ich bin ein kinderlieber Geselle, der am liebsten 24 Stunden am Tag in der Nähe der Menschen ist. Das geht natürlich nicht, dass weiß ich auch. Daher kann ich selbstverständlich auch eine doch anständige Zeit alleine Zuhause bleiben.

Ich habe einen nicht sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, aber er ist da und das solltest du auch wissen. Ich mag das nämlich gar nicht gern, wenn dir jemand zu Nahe kommt. Das muss man mit mir ein bisschen üben, das ich nicht auf dich aufpassen muss.

Ich freue mich sehr über lange Spaziergänge. Die Welt ist ja so aufregend da draussen. Manche Dinge kenne ich nicht. Da werde ich dann ein bisschen aufgeregt, aber wenn du mir sagst das es nur ein Traktor ist, der mich nicht angreifen will, dann vertraue ich dir. Du musst es mir vielleicht ein zweites mal sagen, aber dann glaub ich dir das wirklich.

Ich würde am liebsten in eine Hundeschule gehen, wo man mit mir „das kleine Hunde Einmaleins“ noch vertiefen kann. Ein paar Sachen kann ich mittlerweile schon.

In meiner Pflegestelle wird mit mir fleißig Auto fahren geübt. Ich bin da immer wieder gestresst und das merkt man mir dann auch an. Aber wie gesagt, es wird schon geübt und ich bin schon soweit das ich ohne große Aufregung allein ins Auto gehe. Toll oder?

Wie Ihr vielleicht raus lesen könnt, bin ich also ein ungeschliffener Diamant, der sich freut noch viel kennen lernen zu dürfen und endlich ankommen darf.

Vielleicht suchst du ja noch einen hübschen Burschen, voller Energie? Dann melde dich doch einfach. Ich freue mich darauf.

Hoffnungsvolle Grüße, euer Fergus

 


12.03.16 Fergus ist gut in Deutschland angekommen!

Fergus wurde aufgrund veränderter Lebensumstände von seinen Eigentümer an die Boxer Rassenrettungsgruppe de NOAH Tierheim Ungarn abgegeben .

Fergus ist ein sehr kräftiger, dynamischer, hübscher und robuster Rüde. Seine Rute schien irgendwann gebrochen gewesen zu sein, wodurch die auch als Peitsche dienende Rute eine S-Kurve aufweist.

Fergus ist ziemlich unerzogen. Er wurde nicht oft an der Leine ausgeführt und auch mit anderen Hunden hatte er kaum Kontakt, daher gibt es an seinem Kommunikationsstil noch einiges zu korrigieren. Beim ersten Treffen mit anderen Hunden, zeigt er sich diesen zunächst in voller Größe damit sie sehen können, welch ein Macho er ist.

In der kurzen Zeit seit seiner Ankunft hat man festgestellt, dass er sehr gut zu führen ist und sehr gut auf die Kommandos der Menschen reagiert, also ist auch sein Verhältnis zu anderen Hunden nicht hoffnungslos.

Fergus ist neben Kindern aufgewachsen, er bedeutet für diese keine Gefahr, höchstens dadurch, dass er sie vor Freude umwirft. Er liebt Kinder und ist gerne in ihrer Gesellschaft.

Er ist sehr anhänglich. Die Trennung von seiner Familie hat ihn sehr mitgenommen, daher möchten wir so bald wie möglich ein neues Zuhause für ihn finden.