Mittelmeerkrankheiten

Leishmaniose

Die Leishmaniose wird durch den Stich einer Sandmücke übertragen. An dieser Stichstelle verbreiten sich zunächst die Parasiten unter der Haut. Später werden die inneren Organe und die weißen Blutkörperchen vom Erreger befallen. Man spricht somit auch von Organ-Leishmaniose. Mittlerweile gibt es auch in Europa Sandmücken, auch in Deutschland, z.B entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg und im Süden von Rheinland-Pfalz. In diesen Regionen gab es auch in den letzten Jahren die ersten Leishmaniose-Fälle.

Anzeichen Leishmaniose

Anzeichen dieser Erkrankung treten meist erst Wochen oder Monate später auf. In einigen Fällen können Anzeichen sogar erst nach Jahren der Ansteckung auftreten. Kranke Hunde zeigen oft eine reduzierte Belastbarkeit, geschwollene Lymphknoten und Gewichtsverlust. Hautveränderungen entstehen meist an Ohrrändern, am Nasenrücken oder anderen Körperstellen und heilen nur schwer oder gar nicht.

Babesiose

Babesien werden übertragen vom Stich der Auwaldzecke, die inzwischen auch fast ganz Deutschland erobert habt. Babesien sind Einzeller, die sich in den roten Blutkörperchen vermehren und diese dabei zerstören. Die Babesiose ist hier in Deutschland auch als Hunde-Malaria bekannt. In Südeuropa und im Mittelmeerraum werden die Babesien von der „braunen Hundezecke“ übertragen.

Anzeichen Babesiose

Hohes Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit sind Merkmale dieser Krankheit. Auch Lähmungserscheinungen, Bewegungsstörungen, Atemnot, Entzündungen der Maulhöhle oder der Augen werden hier teilweise beobachtet. Durch das  Eindringen der Parasiten in die roten Blutkörperchen kommt es zur Blutarmut und auch oft zur Gelbsucht. Diese kann sich durch auffällig dunklen Urin bemerkbar machen, der durch die Ausscheidung des abgebauten Blutfarbstoffs entsteht.

Ehrlichiose

Ehrlichien werden von der braunen Hundezecke übertragen, die man ab Zentralfrankreich südwärts antrifft. Die bakterienähnlichen Erreger vermehren sich in den weißen Blutkörperchen.

Anzeichen Ehrlichiose

Es tritt wiederkehrendes Fieber auf. Meist wirkt der Hund schwach und frisst nicht mehr, Augenausfluss und Erbrechen können auch auftreten. Es kommt unbemerkt zum Absinken der Blutplättchen. Im späteren Verlauf der Ehrlichiose kommt es zu Blutungen wie z.B. Nasenbluten. Auch können unsichtbare Blutungen in den Gelenken auftreten, hier kommt es dann zu Bewegungsunlust, schwankendem Gang oder auch Muskelzuckungen. Weiterhin kann es zu einem starken Gewichtsverlust führen, da das Abwehrsystem des Hundes geschwächt ist.

Rickettsiose

Rickettsiosen (Ehrlichia, Rickettsia conorii / Erreger des Boutonneuse-Fiebers, Rickettsia rickettsii / Erreger des Rocky Mountain spotted fever) Rickettsien sind eine Zwischenart von Bakterien und Viren. Ihren Namen erhielten diese Erreger von ihrem Entdecker, Howard Taylor Ricketts.Als Überträger kommen Zecken in Frage, aber auch verschiedene Spinnentiere.

Anzeichen Rickttsiose

Die Symptome sind sehr unterschiedlich, charakteristisch sind Einblutungen wie sie auch bei der Ehrlichiose (ebenfalls Rickettsienerkrankung) vorkommen. Kleine Entzündungen der Lymphknoten, Hautauffälligkeiten, Haarausfall, vermehrte Schuppenbildung gehören ebenfalls zum typischen Bild. Schwere Verläufe verursachen Organschäden, massive Gewebsuntergänge, sogenannte Nekrosen und Hirnhautentzündungen, abhängig vom jeweiligen Erreger

Hepatozoonose

Hepatozoen werden durch das Verschlucken der braunen Hundezecke übertragen, die sich „blutsaugend“ an anderen Hunden infiziert hat. Es sind Einzeller, die in den weißen Blutkörperchen parasitieren.

Anzeichen Hepatozoonose

Die Symptome sind sehr vielfältig. Es treten phasenweise Fieber, blutiger Durchfall, Nasen- und Augenausfluss, Gewichtsverlust und Blutarmut auf. Muskelschmerzen und -schwäche verursachen oft Bewegungsschwierigkeiten. Diese Erkrankung kann sich auch durch epilepsieähnliche Krampfanfälle äußern.

Filariose

Filarien sind Würmer, die im Blutgefäßsystem leben. 5 verschiedene Filarien kommen in Europa vor. Die bekannteste ist der Herzwurm. Erwachsene Würmer können bis 30cm lang werden und siedeln sich meist in der rechten Herzkammer und in der dort in die Lunge führenden Arterie an. Filarien werden von Stechmücken und Flöhen übertragen. In der französischen Normandie sind diese Filarien schon bekannt. Es ist zu erwarten, dass solche Filarien auch nach Deutschland einreisen.

Anzeichen Filariose

Die gefürchtetste unter den Filarien ist der Herzwurm. Die Stechmücken übertragen die Larven der Herzwürmer unter die Haut. Von der Haut wandern diese in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und wandern so zum Herzen. Erwachsene Würmer leben in den Blutgefäßen und verstopfen diese dann. Nach der Ansteckung treten erst 5 – 7 Monate später die ersten Krankheitszeichen auf. Die Herzfunktion wird eingeschränkt, Atemnot und chronischer Husten sind die Folge. Andere Filarien wie z.B. der Hautwurm, der häufig in Ungarn vertreten ist, bilden Hautknoten. Weiterhin kann die Stechmücke den Hautwurm auch auf den Menschen übertragen.

Anaplasmose phagocytophilum

Während es sich in Südeuropa meist um Anaplasmose platys handelt, ist es in Deutschland meist die Anaplasmose phago. Hier handelt es sich um ein Bakterium (Anaplasmose-Bakterium), das durch eine Zecke (brauner/gemeiner Holzbock) übertragen werden kann. Die Übertragung erfolgt mit dem Zeckenspeichel nur kurzfrtistig, ca. 40 – 48Std. nach dem Zeckenbiss. Die Anaplasmen befallen bestimmte Abwehrzellen des Hundes und gelangen mit Ihnen über den Blutweg zu verschiedenen Organen. Der „gemeine Holzbock“ ist im übrigen auch die Zecke, die Borreliose und FSME übertragen kann.

Anzeichen Anaplasmose

Symptome einer Anaplasmose sind Apathie, Gelenkschwellungen -schmerzen, Fieber, Verweigerung der Futteraufnahme, Erbrechen, Durchfall, und zentralnervöse Symptome mit Hirnhautentzündung. Außerdem kann es zu einer Vergrößerung von Leber und Milz kommen.

 

Weitere Informationen finden Sie im Flyer von LABOKLIN