Moin Moin, ich bin Hera, 3 ½ Jahre alt und jetzt endlich Zuhause angekommen.
Aber der Reihe nach!
Am 23. April dieses Jahres (2016) bin ich am Flughafen Köln/Bonn um kurz nach 11 Uhr abends gelandet, also eigentlich schon mitten in der Nacht.
Ich kam aus einer Tötungsstation von Mallorca, wo mich das Team von „Ein Herz für Boxer“ entdeckt und gerettet hat.
Ich habe irgendwie mitbekommen, dass da in Deutschland Menschen sind, die sich schon auf einem Foto von mir in mich verguckt haben.
Na dachte ich, da lass ich mich mal überraschen, wie die so sind.
Alle möglichen Fragen hab ich mir gestellt, ob die sich mir und meinem Rhythmus anpassen können, ob die mir gehorchen usw. Da ich für alles neue offen bin und eigentlich keinerlei Angst vor etwas habe, bin ich das Abenteuer eingegangen und in den Flieger nach Deutschland gestiegen… besser gesagt in eine große Hundebox, in den Flieger haben mich dann freundliche Menschen am Flughafen in Palma befördert.
So, nun bin ich also so quasi mitten in der Nacht in Deutschland und eine Frau namens „Flugpatin“ oder so ähnlich schiebt meine Hundebox auf einem komischen Rollwagen so durch die Gegend und plötzlich kommt so ein Mann auf meine Kiste zu und schaut durch die Gittertür hinein, macht die Tür dann einfach auf und fängt an meinen Kopf zu kraulen, so ganz ohne zu fragen.
Ich hab mich natürlich gefreut, wollte mich ja schließlich von meiner besten Seite zeigen. Insgeheim hab ich mir gedacht, wenn ich mich jetzt freue, dann wickel ich den einfach mal um meine Pfote und kann in später auch besser erziehen.
Was soll ich sagen, der Plan ist voll aufgegangen.
Wie sich herausstellte, war der Mann der eine Teil von den Menschen, die sich in mich verguckt hatten. Nachdem er mir eine Leine an mein Halsband gelegt hatte, bin ich dann aber aus der Box raus und konnte mich so richtig freuen. Der Mann, also mein neues Herrchen, hat dann gleich erst mal eine volle Ladung Boxerküsse abbekommen.
Und da war dann auch noch eine Frau, die ist also mein neues Frauchen? Auch mal direkt testen, ob sie auch Boxerküsse vertragen kann. OK, Test bestanden, soweit so gut. Jetzt will ich aber erstmal raus aus dem Flughafen und mal schauen, wie das Wetter ist.
Also ging es raus auf eine Wiese vor dem Gebäude, da gab es total viel neues zu sehen und zu erschnüffeln und dann konnte ich mich auch erleichtert, ist ja kein Service in so einem Flugzeug, da gibt es ja nicht mal eine Wiese.
Nach einer Autofahrt von etwa einer Stunde waren wir dann auch bei meinen Menschen zuhause und ich musste mich natürlich auch hier erstmal so richtig umschauen.
Da gab es einen anderen Hund, eine alte Dame von 15 ½ Jahren, also eine Oma. Schien aber noch recht fit zu sein für ihr Alter, zumindest musterte sie mich und fing auch gleich an zu knurren, als ich mit ihr spielen wollte. Also gut, aus dem Alter ist sie raus, muss ich wohl respektieren, ist aber kein Problem, schließlich gibt es noch so viel Neues zu sehen. Da laufen mir doch auf einmal so 4 komische Dinger auf vier Pfoten durch die Gegend, kenne ich ja noch gar nicht. Katzen sind das, so sagte mir mein neues Frauchen, muss ich doch gleich mal mit meiner Pfote draufdrücken… Meine Güte, können die schnell sein. Ich also erst mal hinterher, das interessiert mich dann ja doch…. Aua, können die kratzen… OK, also auch vorsichtig mit den Dingern.
So, jetzt muss ich mich aber erstmal erholen und meinen Jetlag verarbeiten.
Was soll ich sagen, am nächsten Tag hab ich dann die beiden Boxer von unseren Nachbarn und Freunden kennen gelernt, die heißen Baxter, ein 10-jähriger Rüde und Fabiola, die aber nur Fibi genannt wird und am gleichen Tag wie ich angekommen ist.
Die ist auch aus Spanien, zwar vom Festland aber auch über „Ein Herz für Boxer“ gerettet worden und wir können uns in der gleichen Sprache anbellen, ist das nicht super?
Und schon hab ich Freunde gefunden, mit denen ich herumtoben kann, zum Toben steht uns nämlich ein extra Hundeplatz und eine große Obstwiese zur Verfügung. Also bis jetzt gefällt es mir echt gut hier, mal schauen, wie das so weiter geht.
Und dann gibt es auch noch jede Menge Spielzeug, ich hab mir da natürlich als absoluter Balljunkey den größten Ball geschnappt, der dort herumlag und bin erstmal so richtig durch die Gegend damit gejagt.
Nachmittags war dann mal etwas Ruhe angesagt, schließlich musste ich mich ja noch von dem anstrengenden Flug und den ganzen neuen Eindrücken erholen. Was soll ich sagen, da bekomme ich doch sogar ein eigenes Sofa, was ich mir aber mit einem der 4-pfotigen Dinger… Ach ja, die heißen ja Katzen… teilen muss. Kommt die doch einfach zu mir auf mein Sofa und legt sich frech hin.
Ok, dachte ich, gehört die halt jetzt auch zu meinem Rudel.
Die nächsten Tage verflogen nur so, ich hatte ja so viel Neues zu entdecken.
Natürlich hab ich auch tüchtig im Garten geholfen, als mein Frauchen z. B. eine der vielen Sitzmöglichkeiten im Garten mit dem Wasserstrahl gesäubert hat, hab ich ihr sofort bei der Wasserverteilung geholfen, also unter anderem getrunken, im Wasserstrahl gespielt, usw. Hat uns echt zusammen in Sachen Terassenreinigung ganz weit nach vorn gebracht.
Und dann kam da auch noch so ein Junge auf einmal dazu, Max heißt er und ist fast 13 Jahre alt.
Den hab ich mir natürlich sofort zum Spielen mit nach draußen genommen, echt total cool so einen Gleichgesinnten zu haben.
Wie ist der da nur rauf gekommen, ich möchte auch mal schaukeln! Aber spielen mach ja auch echt müde, also Zeit für ein kleines Nickerchen. Mein Freund Max darf natürlich auch mit auf mein Sofa, ist doch Ehrensache.
Mittlerweile ist schon der Monat Mai herum und ich bin angekommen. Meine neuen Menschen hab ich gut im Griff, ich bekomme immer leckeres Essen, sie kümmern sich echt gut um mich, meine Erziehung hat also echt gut funktioniert. Im Gegenzug bin ich ein richtig liebes Mädchen und höre auch super, wenn mich meine Leute rufen. Ich darf auf unseren Streifzügen durch die Wälder, die direkt an unser Haus grenzen sogar schon ohne Leine laufen, so gut verstehen wir uns. Die größten Stöcke gehören dabei übrigens immer automatisch mir.
Und die Wiesen machen mir natürlich auch so richtig Spaß!
Beim Spaziergang machen mein Herrchen und ich auch gerne mal eine kleine Pause und setzen uns einfach zusammen auf eine Bank im Wald und genießen unser Beisammensein.
Natürlich nicht allzu lange, denn dazu habe ich meine Leute viel zu gut im Griff.
Schließlich möchte ich viel erleben und das klappt hier total super.
Ach so, das könnte Euch vielleicht interessieren, auf dem Bild unten könnt Ihr sehen, wie ich jetzt wohne.
Jeden Tag gibt es etwas zu entdecken, jeden Tag können meine Freunde Baxter, Fibi und ich miteinander spielen und toben, jeden Tag geht es raus in den Wald und in die Felder. Da bei mir zuhause nur 3 Häuser stehen, in der jedoch jede Menge Hunde wohnen, habe ich schon viele Bekannte und Freunde gefunden.
Ich bin Zuhause, ich bin angekommen und dafür möchte ich dem gesamten Team von „Ein Herz für Boxer“ danken. Ich fühle mich rundherum wohl.
Und jetzt muss ich wieder an die frische Luft und meine Menschen beschäftigen, ich habe ja schließlich eine Verpflichtung den Leuten gegenüber. Wenn ich ehrlich bin, ich habe das Gefühl, dass die mich echt lieben und absolut in ihr Herz geschlossen haben. Mein Herrchen hat neulich zu meinem Frauchen gesagt, dass er mich nicht wieder hergeben würde…. Und ich habe die beiden auch total in mein großes Boxerherz geschlossen und liebe sie aber, PSSST…nichts verraten, sonst nutzen die das am Ende noch aus ;-)
Viele liebe Grüße,
Eure Hera